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02. März 2025

Neuer Tarifvertrag: Moderate Lohnerhöhung im SHK-Handwerk in unsicheren Zeiten

Fachverband SHK Baden-Württemberg und Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) einigen sich auf Tarifabschluss für 24 Monate.
Die Entgelte der rund 50.500 Beschäftigten im baden-württembergischen SHK-Handwerk erhöhen sich ab dem 1. Mai 2025 um 2,6 Prozent. Ab dem 1. Mai 2026 steigen die Löhne und Gehälter sogar um weitere 2,9 Prozent. Auch die Ausbildungsvergütungen steigen in zwei Schritten jeweils zum 1. September um durchschnittlich 7,4 Prozent. Darauf haben sich die Tarifkommission des Fachverbandes Sanitär-Heizung-Klima (SHK) Baden-Württemberg und die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) geeinigt. Bei einer Laufzeit des Tarifabschlusses von 24 Monaten liegt die tabellenwirksame Erhöhung der Löhne und Gehälter bei de facto 5,6 Prozent.
„Angesichts der großen Verunsicherung der Kunden durch die erneute Debatte ums sogenannte Heizungsgesetz haben wir entgegen der üblichen Praxis bewusst im ersten Jahr der Laufzeit einen etwas niedrigeren Abschluss vereinbart“, erklärt Hauptgeschäftsführer Wolfgang Becker. Dieser nimmt Rücksicht auf die zuletzt zurückgegangene Auftragslage der Betriebe. „Nach all den Ankündigungen muss die Politik nun schnell liefern und alles tun, damit das politisch bedingte Abwarten schnell beendet wird“, fordert Becker.
Für 2026 erwartet der Verband, dass die Auftragslage wieder anzieht. Entsprechend signalisiert die dann etwas höhere Tarifsteigerung um 2,9 Prozent einen Vertrauensvorschuss in die Handlungsfähigkeit der Politik und in die Wirtschaft des Landes.


Keine Gewerkschaftsbonus


Nicht einigen konnten sich die Tarifpartner auf den von der CGM ursprünglich geforderten monatlichen Mitgliederbonus für CGM-Mitglieder. Die Tarifkommissionsmitglieder des Fachverbandes waren sich einig, dass es nicht Aufgabe der Arbeitgeber sein kann, die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft zusätzlich durch Vorteile zu fördern. Stattdessen vereinbarten die beiden Tarifpartner eine bezahlte Freistellung des Arbeitgebers für die jeweiligen Tarifverhandlungen mit dem Fachverband.


Höhere Ausbildungsvergütungen samt Zusatzprämie für gute Noten


Abgeschlossen wurden neben den Lohn- und Gehaltsverträgen auch die Tarifverträge der Ausbildungsvergütungen, die bereits in den Vorjahren mit Blick auf die auch langfristig hohe Nachfrage nach Fachkräften in den Klimagewerken deutlich angehoben wurden.
Mit der Erhöhung zu Beginn des nächsten Lehrjahrs am 1. September 2025 erhalten Auszubildende im 1. Ausbildungsjahr 925 Euro, im 2. Ausbildungsjahr 1000 Euro, im 3. Ausbildungsjahr 1.180 Euro sowie im 4. Ausbildungsjahr 1.280 Euro. Ein Jahr später werden die Ausbildungsvergütungen noch einmal deutlich erhöht.
Die Zusatzprämie für gute Ausbildungsleistungen steigt um 10 bzw. 20 Euro. Auszubildende mit guten oder sehr guten Berufsschulnoten können so monatlich zusätzlich bis zu 120 Euro verdienen. Die Bonuszahlung geht gestaffelt bis zur Note von 2,7. Hier erhalten die Azubis immer noch 50 Euro zusätzlich.
„Gute Leistung muss sich lohnen, auch schon in der Ausbildung“, erklärt Becker dieses klare Signal an die jungen Menschen, sich anzustrengen. Bei einem Auszubildenden im zweiten Lehrjahr kann dieser Bonus zu 12 Prozent seiner Ausbildungsvergütung ausmachen.